Redebeitrag

der Stadtvorordneten Mechthilde Coigné anlässlich der Eröffnung der Veranstaltung "let's talk about female sex" des AK Mädchen- und Frauenpolitik im und um das Rathaus am 08.03.24.

 

Ein herzliches Willkommen zum Internationalen Frauentag 2024 hier im Wiesbadener Rathaus! Es freut mich, dass Sie so zahlreich erschienen sind.

Insbesondere begrüße ich den Stadtverordnetenvorsteher Herrn Dr. Obermayr und den Oberbürgermeister Herrn Gert-Uwe Mende. Danke dafür, dass Sie sich die Zeit genommen haben uns zu besuchen und mit ihrer Anwesenheit dem Internationalen Frauentag ein zusätzliches Gewicht geben. Ich begrüße ganz herzlich unsere Bürgermeisterin Christiane Hinninger. Ich begrüße all die Organisatorinnen des AK Frauen- und Mädchenpolitik. Sie sind die Veranstalterinnen. Ihr Anliegen „LET´S TALK ABOUT FEMALE SEX!“, zugleich das Motto. Das Plakat ein Hingucker.

 

Wie steht es mit der Sichtbarkeit der frauenspezifischen Sexualität in unserer Gesellschaft, in Social Media und Illustrierten? Findet eine Darstellung der eigenen Empfindungen der Mädchen und Frauen statt oder überlagern männliche Vorstellungen das Bild der weiblichen Sexualität. Können wir wirklich pauschal über „FEMALE SEX“ reden? Im Bereich der Bildung, der Medizin, der Arbeitswelt. Oder leben wir in einer sexualisierten Gesellschaft bei gleichzeitigem Tabuisieren z.B. von Darstellung der Klitoris in den Schulbüchern. Wo und wie findet sexuelle Aufklärung heute statt. Was dominiert in den Peergroups. Eher wohl die Darstellung in Social Media. Antworten dazu finden Sie/findet Ihr heute auf dem „Markt der Möglichkeiten“, Angebote der Organisationen des AK Frauen- und Mädchenpolitik in Wiesbaden an ihren Ständen.

 

Hin zur Stadtpolitik Wiesbaden: Hier begrüße ich sehr, dass wir im hauptamtlichen Magistrat erstmals die Frauenquote mehr als erfüllen. Von sieben hauptamtlichen Dezernent*innen sind vier Mitglieder Frauen. Dies ist ein absolutes Novum in der Geschichte der Landeshauptstadt Wiesbaden. Hatten wir in der jüngsten Vergangenheit einen rein männlich besetzten Magistrat.

Im Ausschuss für Frauen, Gleichstellung und Sicherheit haben wir uns der sexistischen Werbung im öffentlichen Raum gewidmet. Anhand von Beispielen haben wir uns sensibilisiert. Dazu gab es auch mit Unterstützung des Frauenreferats eine Ausstellung der Fachhochschule Wiesbaden. Vorgestellt wurden Beispiele aus dem dort stattgefundenen Wettbewerb.

 

Das Bild vom Körper der Frau, reduziert zum Objekt männlicher sexueller Befriedigung, führt zu psychischen und physischen Verletzungen, zu sexualisierten Gewalttaten bis hin zu Femiziden, auch in „friedlichen Zeiten“. Regelmäßig lädt der Ausschuss Vertreter*innen der Organisationen ein, die sich gegen Gewalt in jeglicher Form an Mädchen und Frauen einsetzen und Hilfe und Unterstützung anbieten. Die Beschäftigung mit der Prostitution in Wiesbaden ist im Ausschuss schon viele Jahre ein Arbeitsbereich in enger Zusammenarbeit mit Ordnungs- und Gesundheitsamt. Zu den „Friedlichen Zeiten“: Unsere Gesellschaft ist nach vorherrschendem politischem Willen im Begriff, zu einer „kriegstüchtigen“ Gesellschaft zu werden. Für Mädchen und Frauen bedeutete und bedeutet das in vergangenen und heutigen Kriegen zur Kriegswaffe zu werden. „Vergewaltigung als Kriegswaffe“, auch dies scheint mir ein Tabuthema, dem wir uns mehr denn je stellen müssen.

 

Vor all diesem Hintergrund begrüße ich es sehr und bin dankbar dafür, dass es dem AK Frauen- und Mädchenpolitik gelungen ist, mit einer einladenden Leichtigkeit uns mit dem in unserer Gesellschaft tief verwurzeltem Frauenbild auseinanderzusetzen. Schließen möchte ich mit einem unveränderbaren Grundsatz unserer Werteordnung, der gelebt werden muss: Festgehalten im Artikel 1 des Grundgesetzes „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“

Die Gestaltung des heutigen Internationalen Frauentags kann uns dabei helfen. Dazu wünsche ich uns allen einen guten Austausch.

Herzlichen Dank für Ihre/Eure Aufmerksamkeit.

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